Im Teamflug zum Rekord
Die Wettervorhersage klang hoffnungsvoll für den Fronleichnamstag. So war es nicht verwunderlich, dass einige Gleitschirmflieger des DHC Aalen den Aufstieg zum Rodstein wagten anstatt im Freibad Abkühlung zu suchen. Gegen Mittag fühlten sich die Aufwinde am Rodstein in Oberkochen kräftig genug an und die Flieger Johannes Jakobi, Friedrich Maier und Markus Dörr starteten als erstes.
Die Thermik beförderte sie sogleich gemeinsam sanft auf 1800m. Anders als vorhergesagt war jedoch über der ganzen Ostalb leider keine Wolke zu erblicken die als Orientierung für die nächste Aufwindquelle dienen konnte. So flog die drei Gleitschirmflieger gemeinsam am blauen Himmel los. Vorsichtig wählten sie einen Kurs Richtung Heidenheim und Gerstetten immer darauf bedacht keinen Aufwind zu verpassen. Sobald einer der dreien
wieder etwas Thermik gefunden hatte sammelten sich und machten gemeinsam Höhe. So ging es langsam und mühsam voran weiter Richtung Lonetal.

Gemeinsam auf Thermiksuche bei Lonsee. In der Ferne die ersten Wolken.
Mittlerweile waren in einiger Entfernung Thermik anzeigende Quellwolken zu erkennen, und der weitere Kurs wurde den Wolken angepasst. In Blaubeuren konnte erstmals in kräftiger zuverlässiger Thermik wieder Höhe gewonnen werden. Bis auf 2200m reichten da die Aufwinde. Weiter ging es für die drei, die immer dicht beisammen blieben, Richtung Donautal. Auf ihrem Weg überflogen sie das Kloster Zwiefalten, vorbei ging es an Sigmaringen und über die riesige Zeltstadt des gerade stattfindenden South-Side-Festival in Neuhausen ob Eck.

Neuhausen ob Eck / South-Side-Festival
Den am fortgeschrittenen Nachmittag zahlreichen Aufwindwolken folgend, ging es weiter nach Tuttlingen und Blumberg nahe der Grenze zur Schweiz. Über 6 Stunden waren die Gleitschirmflieger mittlerweile schon gemeinsam in der Luft und die Aufwind nahmen nun gegen fast 19 Uhr deutlich ab. So wurde ein letztes Mal Höhe getankt um dann im Gleitflug die letzten Kilometer in der Abendstimmung zu genießen. Bei Bonndorf am Rand des Schwarzwaldes nur wenige Kilometer vom Schluchsee entfernt endete dieser Rekordflug mit 180 km für Jakobi und Maier auf einer Wiese. Markus Dörr wählte am Ende einen leicht anderen Kurs um in der Nähe eines Bahnhofes landen zu können und die Rückreise mit Bahn anzugehen. Doch auch für ihn waren es erfolgreiche 168 Kilometer. Eine herausragende Leistung der drei Gleitschirmflieger, die durch die anfangs
schwierigen Bedingungen nur durch gezieltes Teamfliegen am Ende zu einem neuen Streckenrekord vom Startplatz Rodstein führte.

gemeinsam entlang der oberen Donau – der Thermik-Turbo hat gezündet
Mit Nico Krais war ein weiterer Gleitschirmflieger des DHC-Aalen erfolgreich. Alleine unterwegs, führte sein Flugweg Richtung Süden über Ulm und Biberach vorbei. Krais verpasste mit seiner Landung in der Nähe von Bad Waldsee mit 95 km die angestrebten 100 Kilometer Flugdistanz um haaresbreite.
Weitere Eindrücke vom Rekordflug

kleines Lautertal Richtung Blaustein, links am Rand Ulm

Konvergenzwolken bei Blumberg, am Boden die Bahnstrecke der Sauschwänzle-Bahn zu erkennen

Das Los beim Streckenfliegen – am Abend gibt es Pizza aus dem Karton auf verwaisten Bahnhöfen